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Amerikaner entwirft Klaviere für Young Chang

Zur "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang

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von
Carsten Dürer

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Josef Pramberger vor dem ersten Flügel der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.
Josef Pramberger vor dem ersten Flügel der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.
 FAMILIENTRADITION
Kaum erwartet man hinter dem Namen Pramberger eine Geschichte, wie sie sich bei näherem Hinsehen aufschlüsselt. Die Prambergers sind traditionell eine Klavierbau-Familie, deren Tradition bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Schon um 1800 baute Joseph Johann Pramberger Klaviere in Wien.
  Er gab dieses Wissen an seinen Sohn Johann Pramberger Jr. weiter. Doch uns interessiert die Geschichte der Familie erst ab dem 20. Jahrhundert, dem Jahrhundert nämlich, in dem die Familie nach Amerika auswanderte. Anton Pramberger, der Vater des heutigen Josef Pramberger, wurde 1909 geboren und wanderte 1950 mit seiner Familie in den Nachkriegswirren aus Deutschland in die USA aus.
  Dort waren bereits seine Verwandten, seit 1913 für Steinway & Sons tätig. So lag es nahe, dass auch Anton Pramberger dort seinen Broterwerb fand. Schon acht Jahre später trat auch sein Sohn Josef in das traditionsreiche New Yorker Klavierunternehmen ein. Diese Tätigkeit sollte 29 Jahre lang andauern.

Während der diesjährigen Frankfurter Musikmesse stellte Young Chang die "Pramberger Platinum Serie" vor. Wie eine bislang in Europa unbekannte Marke prangt auf dem Tastaturdeckel der Name "Pramberger". Wir wollten wissen, was sich hinter diesem Namen verbirgt und trafen auf Josef Pramberger, den Entwickler dieser Serie, der eine Familien-Geschichte erzählen konnte, die in dieser Art ungewöhnlich in der Historie des Klavierbaus ist.

Josef Pramberger gelangte vom einfachen Klavierbauer bis zum technischen Betriebsleiter bei Steinway & Sons. 1987 gründete er gemeinsam mit seinem Vater das Unternehmen Pramberger Pianos Ltd. in New York. Doch damit war sein Lebenswerk noch längst nicht am Ende. Pramberger war und ist neugierig auf Neuentwicklungen.
  So heuerte Yamaha den mittlerweile weltweit zum namhaften Konstrukteur avancierten Josef Pramberger an, um eine qualitativ besonders hochwertige und von Hand gebaute Serie von Flügeln zu entwickeln: Die damals unter den Namen S 400 und S 700 bekannt gewordenen Yamaha-Flügel. Hier hatte Pramberger auch erstmals Einblick in die Möglichkeiten, die eine Handfertigung mit Maschinenproduktion ergeben konnte.

 ZUSAMMENARBEIT MIT YOUNG CHANG
"1995 meldete sich dann Young Chang bei mir", erinnert er sich heute. Wieder war die Nachfrage einer Verbesserung der als Serienproduktion vom Fließband laufenden Instrumente die Aufgabe, die man Pramberger übergab. Pramberger besah sich die Produktion und die Konstruktionen bei dem koreanischen Riesen für Klavierproduktion Young Chang und hatte Verbesserungsvorschläge. "Die Instrumente wurden nach meinen Ideen verändert, dann nach New York geschickt und ich testete, wie man sie weiter verbessern konnte", erzählt Josef Pramberger. Ein reger Austausch war die Folge, die sich in der Entwicklung der "Pramberger Signature Serie" als erstes Ergebnis niederschlug. Mittlerweile zählt diese Serie vier Klaviermodelle (in den Höhen 102 cm, 110 cm, 118 cm und 121 cm) und gleich neun unterschiedliche Flügelmodelle in sechs unterschiedlichen Längen (150, 157, 175, 185, 208 und 213 cm). Noch stand auf den Instrumenten Young Chang und nur bei genauerem Hinsehen fand man seitlich das Logo der "Pramberger Signature Series".


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Carsten Dürer

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JP 121S - Das erste Klavier der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.
Das erste Klavier der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.
"Es war eine immense Herausforderung handgearbeitete Instrumente der Prototypen mit der Fließbandproduktion zusammenzubringen", erklärt Josef Pramberger jetzt. "Am Anfang stand die Analyse, das wissenschaftliche Beobachten der klanglichen Gegebenheiten und der Bauweise der Instrumente." Josef Pramberger sah aber auch die "Signature Series" niemals als Endprodukt einer Entwicklung: "Eine Konstruktion ist niemals wirklich am Ende. Es geht immer weiter mit dem Beobachten, mit der Verbesserung." Dabei waren einige Künstler immer in den Prozess involviert, die die Instrumente beständig testeten und ihre Meinungen ablieferten. Schließlich wollte man nicht am Kunden, dem Klavierspieler, vorbei produzieren.

 DIE PRAMBERGER PLATINUM SERIE VON YOUNG CHANG
Als letzte Entwicklung der beständigen Verbesserung hat Young Chang nun die Entscheidung getroffen, eine neue Serie von Pramberger entwickeln zu lassen, die als momentaner Höhepunkt der Klavierbaugeschichte des Unternehmens angesehen werden kann. Und nun ist man soweit, dass der Name Pramberger auch als Markenname auf den Instrumenten zu finden ist.
  Schon auf der NAMM-Show, bei der Welt-Premiere der Flügel der Platinum Serie, waren die neuen Instrumente ein Renner. "Wir haben in diesen Instrumenten fast alles überarbeitet", gesteht Pramberger: "Es ist eine vollkommen neue Konstruktion. So beginnt es bei den Rippen, geht über den Stimmstock, den Resonanzboden bis hin zur Mechanik."

  Auch die Gußplatte wurde neu entworfen. Die Serie weist momentan drei Modelle auf, zwei Flügel in den Größen 185 und 208 und ein Klavier in der Höhe 121 cm.
  Auch äußerlich unterscheiden sich diese Instrumente von den bisherigen Young Chang-Instrumenten: in poliertem Kewazinga Bubinga-Furnier, in polierter afrikanischer Apfelholz-Oberfläche oder in Santos Rosenholz-Oberfläche präsentierten sich die Instrumente auf der Messe in Frankfurt.
  Bei dem Klavier hat man sich zudem für ein breites Notenpult entschieden, das auf den Unterricht oder das Spiel zu vier Händen abzielt. Klanglich weisen sich die Instrumente mit Ausgeglichenheit, der angenehmen Spielweise und dem Klangvolumen aus. Noch in diesem Jahr sollen alle drei Instrumente auch in einer schwarz polierten Version auf den Markt kommen.

Der Flügel der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.

JP 185 - Der Flügel der "Pramberger Platinum Serie" von Young Chang.