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Als im letzten Jahr der Kurzweil PC2 Performance Controller das Licht der Keyboard-Welt erblickte, wurde allenthalben dessen exzellente Tastatur, die ausgefeilten Masterkeyboard-Funktionen und nicht zuletzt die hervorragenden, durchsetzungsfähigen Sounds gelobt. Indes, so viel Qualität war nicht zum Sparpreis zu haben. Jetzt legt Kurzweil die günstigere Rack-Variante PC2R nach. Wir hatten Gelegenheit, eines der ersten Modelle leibhaftig in Augenschein zu nehmen.
Kai Schwirzke


Wie nicht anders zu erwarten, arbeitet im PC2R die identische Tonerzeugung wie in der Tastenvariante. Das heißt: Eine 64-stimmige Tonerzeugung greift auf 16 MB Sample-ROM in der Grundausstattung zurück; mit zwei angekündigten ROM-Erweiterungen (je 16 MB) lässt sich dieser Vorrat auf stattliche 48 MB erhöhen. Ebenfalls als Option erhältlich ist eine Expansion auf 128 Stimmen. Die allerdings wird wohl mit etwa 1.500,- DM nicht gerade zum Schnäppchenpreis verfügbar sein.

 Ein kleiner Alleskönner ...
Ein PC2-Sound, »Program« genannt, setzt sich aus bis zu vier »Layern« (sozusagen vier Oszillatoren) zusammen, wobei jeder Layer eine der 64 Stimmen des Instruments belegt. Die Editierung der Sounds wurde dabei von Kurzweil bewusst einfach gehalten: Für jeden Layer lässt sich ein so genanntes »Timbre«, also der Grundtypus des Klangs bestimmen (beispielsweise Strings oder Brass). Einhergehend mit dieser Auswahl steht dem Anwender eine bestimmte, nicht veränderbare Auswahl an zu editierenden Parametern zur Verfügung. Klingt etwas kompliziert, vereinfacht aber die eigene Soundgestaltung ungemein, da die Parameterzahl dadurch stets überschaubar bleibt. Vor allem für den Bühnenmusiker - und für den wurde das PC2 in erster Linie entwickelt, der seine Klänge rasch und ohne großes Gefummel anpassen möchte, hat Kurzweil hier eine segensreiche Beschränkung vorgenommen. Damit wird aber auch deutlich, dass passionierte Soundbastler, der seine Abende gerne mit dem Studium von 150 Hüllkurvenparametern verbringt, hier eher an der falschen Adresse sind. 128 Programs wurden im ROM verstaut, zwei weitere Bänke mit je 128 Speicherpätzen stehen für Eigenkreationen zur Verfügung. Übrigens: Die zweite RAM-Bank ist ein »Goodie«, das Dank des neuen PC2-Betriebssytems 2.1 möglich wurde. Besitzer eines »älteren« PC2 können das Betriebssystem zum Beispiel aus dem Internet beziehen (Adresse siehe unten) und auf ihrem Instrument installieren.

Die »Programs« lassen sich in der nächsten Ebene der Hierarchie in »Setups« verwalten. Hier verteilt man die Programme in vier »Zones«, die sich wiederum beliebigen Tastaturbereichen mit unterschiedlichen MIDI-Kanälen, Lautstärke-, Panorama- und Effekt-Settings zuweisen lassen. 64 Setups hält das ROM, 128 weitere finden im RAM Platz.

Eine Spezialität des PC2(R) ist der KB-3-Mode, in dem sich durch Addition von Sinuswellen recht authentische, weil in Echtzeit durch »Drawbars« manipulierbare Orgelsound erzeugen lassen. Während der PC2-Besitzer vier solcher »Drawbars« in Form von Schiebereglern bereits besitzt, muss der PC2R-Kunde nach einem geeigneten MIDI-Controller Ausschau halten.

Sehr zur Authentizität der KB3-Sounds trägt übrigens der exzellente Effektprozessor (zwei Effektwege) des Kurzweils bei. Er liefert ebenso überzeugende Distortions wie korrekt »anlaufende« Leslie-Simulationen, was gerade bei Hammond-Derivaten bereits die »halbe Miete« erfährt. Doch auch als herkömmliches Effektprozessor sticht das Exemplar im PC2R durch die hohe Qualität seiner 91 Reverb- und 105 Modulations- bzw. Multialgorithmen aus der Masse heraus.

Wie eingangs angedeutet, klingen die Instrumente der PC2-Reihe ausgezeichnet, wobei der Schwerpunkt dieser Instrumente sicherlich bei den »Live«- bzw. Standardsounds liegt. Tolle Klaviere - von natürlich bis elektromechanisch, Bläser, Streicher, Gitarren, Bässe und Chöre (zum Teil von der fantastischen Kurzweil »Take 6«-CD), all das ist in reicher Auswahl und kompromissloser Qualität vorhanden. Was nicht heißen soll, dass die PC2s nicht auch prima Synthesizer-Leads und -Flächen zu bieten hätten. Jedoch wird jemand, der eher einen »richtigen« Synthesizer sucht, mit einem anderen Keyboard glücklicher werden. Auch beim Thema »Drums« gibt es gewiss Mitbewerber mit einem etwas moderneren und reichhaltigeren Sortiment.


 Fazit
Wer also auf der Suche nach genau so einem Allround-Soundmodul in bester Qualität ist, wird beim PC2R sicherlich einen heißen Kandidaten finden. Allerdings gilt zu beachten, dass die Hardware-Ausstattung dieses immerhin 2.790,- DM teuren Instruments nicht gerade Anlass zum Jubelieren gibt. Lediglich ein jeweils stereophoner Analog- und Digitalausgang nebst einer vollständigen MIDI-Schnittstelle, das sieht doch eher nach »Made in Scotland« aus. Dass das 1-HE-Gerät somit auf die zahlreichen Controller-Anschlüsse seines großen Tastenbruders verzichten muss - und mit einem 2x16-Zeichen-Display nicht gerade den Gipfel des Bedienungskomforts markiert, sollte der künftige Kunde also verschmerzen können.
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